Am Dienstag, den 2. März, eine letzte Bitte:
“Gehen Sie zu den Priestern und sagen Sie ihnen, dass man in Prozessionen hierher kommen und hier eine Kapelle bauen soll!“ Die Kapelle, das ist die Kirche aus lebendigen Steinen, die ihren Durst stillt an der Quelle lebendigen Wassers, und sich in der Eucharistie von ihrem Herrn ernährt.
Bei der 16. Erscheinung, es ist der 25. März, das Fest der Empfängnis Jesu im Leib der Maria, nennt das “Fräulein“ seinen Namen: “Ich bin die Unbefleckte Empfängnis!“
Maria, die Unbefleckte, lässt das Licht und das Leben Gottes in sich einströmen, um es der Welt weiterzuschenken.
Bernadette sieht die Gottesmutter noch einmal nach Ostern, am Mittwoch, dem 7. April, und dann am 16. Juli. Wegen den von der Polizei errichteten Absperrungen ist sie auf der anderen Seite des Flusses. Trotz der Entfernung sagt sie: “Ich habe sie gesehen, wie wenn ich in der Grotte gewesen wäre.“
Der Ortspfarrer begegnet der Nachricht zunächst mit Zurückhaltung, als Bernadette ihm aber persönlich Bericht erstattet, glaubt er ihr und setzt sich für sie ein.
Für Bernadette folgt eine schwere Zeit, in der sie sich einigen Verhören von staatlichen Behörden und kirchlichen Kommissionen stellen muss. Außerdem steht sie im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses und kommt kaum noch zur Ruhe.
1860 sucht Bernadette im Krankenhaus von Lourdes Schutz vor dem Wirbel um ihre Person. Dieses Krankenhaus wird von der Caritas und Schulschwestern geleitet, deren Mutterhaus in Nevers steht. Bernadette tritt 1866 als Novizin dort ein und pflegt von nun an Kranke.
Sie erkrankt an Tuberkulose und stirbt am 16. April 1879.
Als man sie knapp 10 Jahre später seligsprechen will und im Zuge dieses Prozesses ihr Grab öffnet, findet man den Leichnam unverwest. Bernadette wird am 14. Juni 1925 selig- und am 8. Dezember 1933 heiliggesprochen.