Dokumtenation - Bablhof

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Der Bablhof

Beschreibung des Baudenkmals, vor den Sanierungsmaßnahmen

(Architekt - Günter Naumann)

Bei dem Gebäude "Wohnstallhaus Willetstetten" (Hausname: Beim Babl) handelt es sich um einen zweigeschossigen Baukörper mit steilem Halbwalmdach und einem dem Ostgiebel vorgelagerten Kellerbau mit Satteldach.

Die Abmessungen des Hauptbaues betragen 11,10 m zu 20,30 m bei einer Firsthöhe von ca. 11,50 m, der Kellervorbau misst 7,00 zu 5,50 m.

Das Erdgeschoss gliedert sich in die drei Bereiche

- Wohnteil mit Stube und Stubenkammern

- Flezzone mit Stübl im rückwärtigen Bereich

- Stallteil mit ehemals neun Gewölbefeldern, in jüngerer Zeit durch Zwischenwände unterteilt.

Die Umfassungswände des Erdgeschosses bestehen aus Bruchsteinmauerwerk, wobei die unterschiedliche Mauerwerkstechnik und Materialbeschaffenheit im Vergleich von Stallbereich und Wohn-/Flezbereich darauf schließen lässt, dass letzterer erst ziemlich spät (Anfang 20. Jhrdt. ?) als Ersatz einer nicht mehr standfesten Vorgängerkonstruktion, möglicherweise in Blockbauweise, erstellt worden ist. Der tonnengewölbte Kellerraum, ebenfalls in Bruchsteintechnik errichtet, liegt auf Erdgeschossniveau vor dem Ostgiebel im Hang.

Das Mauerwerk der West-, Süd- und Ostseite befindet sich, obwohl durchgefeuchtet, insgesamt in gut sanierbarem Zustand. Die hangseitige Nordwand weist wesentlich

stärkere Schäden auf, das Mauerwerk im Stallbereich war hier vor einigen Jahren eingestürzt und in einer Notsicherungsmaßnahme durch Betonsteine ersetzt worden.

Die äußere Mauerschale des Kelleranbaues weist bedrohliche Verformungen auf und droht einzustürzen. Dies könnte den Einsturz der Gewölbetonne nach sich ziehen.

Außenputze sind nicht mehr vorhanden, Innenputze nur noch im Flez- und Wohnbereich. Diese können wegen der erforderlichen Mauerwerkssanierung und des insgesamt schlechten Putzmörtelzustandes nur in geringem Umfang gehalten werden.

Sämtliche Bodenaufbauten des Erdgeschosses zeigen starke Schäden durch aufsteigende Feuchtigkeit.



Die Gliederung des Obergeschosses besteht in gleicher Weise wie im Erdgeschoss. Sie entspricht der tragenden Konstruktion aus den vier Umfassungen und den zwei durchbindenden Querwänden in Blockbauweise. Wohnbereich und Flezbereich sind hier durchwegs verputzt und durch ebenfalls verputzte Bretterwände in insgesamt zwei Flurzonen und sechs Kammern unterteilt.

Der Stallbodenbereich verfügt im nördlichen Drittel über drei durch unverputzte Bretterwände abgeteilte Kammern, der südliche Bereich ist nicht unterteilt.

Die Blockbauwände des Obergeschosses entstammen eindeutig zwei Bauphasen. Die untere Hälfte der Geschosshöhe gehörte als Kniestock zu einem Vorgängerbau von gleicher Giebelbreite und möglicherweise ca. 2,50 m geringen Längenentwicklung. In der zweiten Bauphase wurde das Obergeschoss zum Vollgeschoss ausgebildet und das steile Halbwalmdach in seiner jetzigen Ausformung anstelle des ursprünglichen, flachgeneigten Satteldaches mit Legschindeldeckung erstellt. Durch Befund belegt ist für das heutige Dach die ursprüngliche Eindeckung mit 45 cm Scharschindeln anstelle der jetzt vorhandenen Mischdeckung aus Biberschwanz- und Falzziegeln.

Die Holzkonstruktion von Blockbau und Dachtragwerk ist durch behutsame Maßnahmen, ohne nennenswerten Substanzverlust instandsetzungsfähig. Die stärkeren Schäden liegen im Bereich der verputzten Blockwände, der nördlichen Blockwand über dem Stall und des Dachfußes.

Die Substanz der Zwischentrennwände befindet sich in schlechtem Zustand infolge von unterschiedlichen Setzungen im Bereich der Erdgeschossdecke, die einerseits von Auswechslungen im EG, andererseits aus der Lasteinbringung der Trennwände selbst herrühren. Zur Instandsetzung des Deckenbalkenrostes und der Blockwandflächen sollten alle schadhaften Putze und verputzten Bretterwände entfernt und entsprechend den Raumzuschnitten der künftigen Nutzung durch Leichtbauwände auf tragender Schwelle ersetzt werden.

Die Dielenböden von Ober- und Dachgeschossen sind zum überwiegenden Teil durch Schädlingsbefall so stark in ihrer Tragfähigkeit eingeschränkt, dass eine Wiederverwendung nur in begrenztem Rahmen möglich sein wird. Die Decke über dem Obergeschoss verfügt über keine Wärmedämmung.

Die Dacheindeckung stellt zur Zeit eine Mischdeckung aus Biberschwanz- und Falzziegeln dar. Sie ist bereits mehrfach repariert und weist erhebliche Mängel auf, so dass die Substanz von Blockbau und Dachtragwerk akut gefährdet ist.

Der ursprünglich vorhandene Giebelschrot des Ostgiebels fehlt. Sämtliche Fenster und Außentüren, die aus einer ca. 40 Jahre zurückliegenden Modernisierung stammen, weisen Schäden auf.
 
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